Wie aber kam der Pappelbaum überhaupt dort hin?


Dazu berichtet uns Hans Förster folgendes:


Die "Weinviertler Nachrichten" brachten im Jahre 1973 (Folge 30) folgende Sage.
An der Straße, die in Richtung Altlichtenwarth führt, steht vor dem zum
Hamethof führenden Privatweg eine alte Pappel, die etwa 20 m emporragt
und einen Umfang von 6 m hat. Dieser wuchtige Baumriese trägt den Namen
"Hausbrunner Pappel". Wie der Baum zu diesem Namen gekommen ist,
darüber berichtet die Sage:


Es war anno dazumal, da wurde in Katzelsdorf ein Wiesenverkauf
angekündigt. Einige Hausbrunner Gemeindeväter, die für ihre
Gemeindestiere Graskäufe tätigen wollten, machten sich auf den Weg
dahin. Wider Erwarten fand aber der Grasverkauf zu dem angesagten
Termin nicht statt, sodaß die Männer ihren Ärger im Gemeindegasthaus
durch entsprechenden Alkoholgenuß samt ihrem großen Durst zu dämpfen
suchten. Um auf dem Nachhauseweg das Gleichgewicht besser halten zu
können, nahm sich jeder einen Pappelstock, der ihn vor zu argem Hin- und
Herschwanken bewahren sollte. An der Abzweigung des Weges zum
Hamethof machten sie am Straßenrand Rast. Sie stießen ihre Pappelstöcke
in das weiche Erdreich, ließen ihren Alkoholdampf unter freiem Himmel
entweichen und suchten sich in jeder Hinsicht Erleichterung zu
verschaffen. Als sie weitergingen, dürften sie ihre Stöcke vergessen
haben. Der eine aber hatte richtig Wurzeln gefaßt und aus ihm entwickelte
sich in dem feuchten Wiesengrund unser Baumriese.
In jüngerer Zeit soll ein Hausbrunner die Absicht gehabt haben, die große
Pappel zu kaufen. Die Frau gab ihm den entsprechenden Geldbetrag mit, er
aber geriet in die Gesellschaft mehrerer Freunde und vertrank mit ihnen in
Feldsberg, das damals auch für Hausbrunn Sitz des Bezirksgerichtes war,
den ganzen Geldbetrag. Der Frau erzählte er, der Kauf hätte sich nicht
gelohnt, da man keine so große Säge auftreiben konnte, mit der man des
Baumes Herr geworden wäre. Eine Zeitlang soll der Baum den
Familiennamen dieses Hausbrunners getragen haben, bis er schließlich
einfach "Hausbrunner Pappel" hieß.

Bereitgestellt von Hr. Johann Förster

aktualisiert am 08-Apr-2003

created Harald Schitz

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